Frau Dr. med. Maria Spelter - Dr. med. Sebastian Mallach
Hofaue - Wuppertal
Das "jüngste Kind" in der Ultraschalldiagnostik ist die sogenannte Kontrastmittel-Sonographie oder "CEUS" (Contrast Enhanced UltraSound). Die Kontrastmittel-(KM-)Sonographie ist mittlerweile über 10 Jahre alt, wird aber aus verschiedenen Gründen in niedergelassenen Praxen selten angeboten. Das liegt u.a. daran, dass KM-Ultraschall nur mit teuren, sogenannten "high end"-Geräten funktioniert. Der Untersucher braucht eine spezielle Expertise und es gibt für die Untersuchung bei gesetzlich Versicherten keine Abrechnungsmöglichkeiten.
Diese hochwertige Methode findet auch deshalb keine Verbreitung, weil sie im ambulanten Bereich nicht bezahlt wird und sich ökonomisch nicht "rechnet. Dabei kann diese Untersuchung in einigen Fällen sogar Punktionen zur Gewinnung von Material zur histologischen (feingeweblichen) Untersuchung verhindern.
Bei der Untersuchung werden „Ultraschallkontrastmittel“ verwendet. Dies sind mikroverkapselte Gasbläschen - ebenso groß wie rote Blutkörperchen. Sie werden mit dem Blut transportiert und mit Ultraschall sichtbar gemacht. Sie enthalten kein Jod (wie Röntgenkontrastmittel) und können daher auch bei Schilddrüsenerkrankungen oder Nierenfunktionsstörungen eingesetzt werden. Das Kontrastmittel wird über eine Armvene gespritzt, die Mikrobläschen werden mit dem Blut transportiert und können bereits nach weniger als 20 Sekunden in den Organen beobachtet werden. Nach etwa 5 Minuten ist das Kontrastmittel bereits weitgehend abgebaut und nach 10 Minuten nicht mehr im Körper nachweisbar.
Mit der Kontrast-Technik können kleinste Durchblutungsveränderungen festgestellt werden. Sie ist insbesondere zur Erkennung und Einordnung von Tumoren geeignet. So können 90-95% der Knoten in der Leber charakterisiert und "gute" von "bösen" unterschieden werden.
Bei bekannten Tumorerkrankungen und in der Nachsorge nach Tumoroperationen bietet die Kontrastsonographie größere Sicherheit wenn es um die Frage geht, ob Tumorabsiedlungen vorliegen oder nicht.
Die Einführung der Kontrastuntersuchung hat die Sonographie in den letzten Jahren ganz wesentlich bereichert. Die Methode ist den neuesten CT- und MRT-Techniken vergleichbar, nicht selten sogar überlegen.
normales B-Bild
Farbdoppler
Kontrast-Ultraschall