Darmalterung

„Kein Mensch macht sich Gedanken darüber, welchen Belastungen sein Darm im Laufe des Lebens gewachsen sein muss“, stellt die niedergelassene Magen-Darm-Ärztin Dr. Dagmar Mainz. „Die Tortur der tagtäglichen Verdauungsarbeit übersteht er nur, weil er ein Regenerationskünstler ist. Trotzdem macht es sich bemerkbar, wenn er älter wird.“
Selbst bei noch so guter Pflege – letztlich zeigen sich überall Alterungserscheinungen. Das gilt auch für unsere Verdauungsorgane. Im Enddarm äußert sich dies durch Veränderungen der Darmwände: An der inneren Oberfläche entstehen Auswüchse, die sogenannten Polypen, und nach außen entwickeln sich Ausstülpungen, die sogenannten Divertikel. Niemand, der alt genug wird, ist davor gefeit. Mit 80 Jahren hat fast jeder solche „Schönheitsfehler“. Meistens bleiben sie unbemerkt, weil sie weder Probleme machen noch Beschwerden hervorrufen.
„Mitunter sind derartige Veränderungen aber auch gefährlich“, erklärt die Sprecherin des Berufsverbandes der Magen-Darm-Ärzte. „Aus Polypen können Krebsgeschwüre hervorgehen und Divertikel können sich entzünden und schlimmstenfalls in die Bauchhöhle durchbrechen. Dann besteht Lebensgefahr. Deshalb ist es wichtig, auf seinen Körper zu achten, Beschwerden ernst zu nehmen und die Vorsorgeangebote wahrzunehmen. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter, aber auch junge Menschen können frühzeitig betroffen sein. Im Zweifel kann der Magen-Darm-Arzt mit einer Darmspiegelung klären, ob noch alles in Ordnung ist.“